Förderverein Garten-Stadt Gießen besuchte Landesgartenschau (LGS) Öhringen
Dass eine Landesgartenschau immer eine Reise wert ist, hat auch dieser Ausflug nach Öhringen am vergangenen Wochenende bewiesen. Mit 26 Teilnehmern und idealem Landesgartenschauwetter stimmten die Rahmenbedingungen.
Gästeführerin Erika Heinz begrüßte die Gruppe an der Schlossterrasse. Sie berichtete mit viel Herzblut und Engagement über all dass was sich in Öhringen durch die Landesgartenschau verändern hat, was alles bewegt wurde und was alles bleiben wird.
Öhringen ist eine Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs, etwa 25 km östlich von Heilbronn gelegen. Unter dem Motto „Der Limes blüht auf“ kann die Landesgartenschau noch bis zum 9. Oktober besucht werden. Der Limes kreuzt das Gelände. Auf über 750 m wurde der ehemalige Grenzwall zwischen Germanen und Römern als florales Band inszeniert und auch seine Durchgängigkeit dokumentiert.
Neben der Bespielung des Weltkulturerbes war die Renaturierung des namengebenden Flüsschens Ohrn ein markantes nachhaltiges Projekt dieser Landesgartenschau.
Des Weiteren wurden mit der Neuanlage von zwei großzügigen und weitläufigen Spiellandschaften, mehreren Wasserspielplätzen und einem sehr großen innovativen Kletterturm ein generationsübergreifende Angebote geschaffen. Diese nachhaltigen Investitionen gehören zu den Daueranlagen des Geländes, die auch nach dem Event den Bürgern von Öhringen zur Verfügung stehen.
Der Vorteil des früh-herbstlichen bis spätsommerlichen Besuches ist der herrliche Anblick einer reifen Wechselbepflanzung, die in ihrer Fülle, Pracht und Farbigkeit kaum zu überbieten ist. Die künstlerischen Skulpturen haben das Gesamtbild neben den Wechselflor abgerundet
Ein weiteres Highlight der Gartenschau ist der barocke Hofgarten südlich unterhalb dem fürstlichen Schloss. Der Schlosskeller beherbergt während der Landesgartenschau die Blumenschauen, die sich bei unserem Besuch mit floralen Schätzen und Kostbarkeiten von ihrer besten Seite zeigt. Das wunderschöne Schloss grenzt direkt an die historische Altstadt, so dass eine enge Verzahnung des Stadtlebens und der Landesgartenschau spürbar gut tut. Dazu gehört auch das Engagement der Landfrauen, die für eine Spende Kaffee und selbstgemachten Kuchen anbieten und somit für viel Aufsehen und Andrang gesorgt haben. Oder das Einbringen des privaten Hofgutes Cappel, dessen Besitzer mit eigenen Mittel das Anwesen saniert hat und für die Zeit des Events der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.
80 ausgebildete Gästeführer haben schon über 1300 Führungen über das Gartenschaugelände vorgenommen. Ihr Engagement ist ehrenamtlich und wird durch den Freundeskreis der Landesgartenschau organisiert. In diesem Freundeskreis engagieren sich circa 2.000 Mitbürger der 23.000 Einwohner Gemeinde, von denen sich 800 ehrenamtlich aktiv einbringen.
Durch viele Mitmachprojekte präsentierte sich eine Vielzahl von regionalen Akteuren, wie zum Beispiel Kindergärten, Schulklassen, Anwohner oder Künstler, die z.B. im Zauberwald zu sehen sind.
Im Rahmen der Vorbereitung wurden bei der Sanierungsmaßnahme des barocken Hofgartens ähnlich viele Bäume gefällt wie in Gießen. Bei der jetzigen angenehmen Atmosphäre, die durch die Freistellung des historischen Baumbestandes erreicht wurde, hat man nicht das Gefühl eines Kahlschlages.
Monika Graulich, Stadträtin, hat die Besuchergruppe des Fördervereines Garten-Stadt begleitet. Besonders beeindruckt hat sie das Ergebnis des sanierten Hofgartens, der als Stadtpark mit seinen vielfältigen Angeboten und seinen französischen und englischen Landschaftselementen zu beeindrucken weiß. Hierzu zählen unter anderem die „Mixed Borders“ aus gemischten Blühpflanzen, die die Sichtachse zwischen Schloss und Hoftheater säumen und so für einen blütenreichen Rahmen sorgen.
Daneben haben die Stadträtin die Kunstobjekte im Gelände mit ihrer Materialität und ihrer Platzierung an den spezifischen Ort begeistert.
Andere Teilnehmer der Gruppe beeindruckten die Variationen des Themas Sitzplatz mit Wasser in den Themengärten des Landschaftsbaues.
So ist mit diesen wunderschönen Tag die Vorfreude auf die nächsten Landesgartenschaubesuche im nächsten Jahr nach Apolda und Bad Lippspringe gestiegen.